Kimbern und Teutonen: Gaius Marius
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Kimbern und Teutonen: Gaius Marius
Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. waren die Kimbern und Teutonen vermutlich durch Sturmfluten aus ihrer Heimat
Jütland vertrieben worden und durchzogen nun auf der Suche nach neuem Siedlungsraum West- und
Mitteleuropa. Die Stämme vernichteten 113 ein römisches Heer in
Kärnten, zwei weitere Armeen verlor die
Republik 107 und 105 in
Gallien. Mit der Abwehr der
Germanen, deren
Angriff auf
Italien nun befürchtet wurde, beauftragte der Senat schließlich Gaius Marius.
Marius war 158 in Cereatae bei Arpinum (Mittelitalien) geboren worden. Seine
Familie gehörte zum Ritterstand, der gehobenen
Mittelschicht der römischen
Gesellschaft. Gefördert durch einflussreiche Senatoren, welche auf sein außergewöhnliches militärisches Talent aufmerksam geworden waren, konnte Marius eine öffentliche Laufbahn beginnen. Nach der Quästur 121 wurde er im Jahre 119
Volkstribun und 115
Prätor, ab 109 nahm er als hoher
Offizier am Krieg gegen den numidischen König
Jugurtha teil. Als Konsul des Jahres 107 wurde er
Oberbefehlshaber und beendete den Krieg zwei Jahre später.
Zur
Verteidigung Italiens begann Marius Anfang des Jahres 104 in Südfrankreich eine neue Armee aufzustellen. Da die Kimbern und Teutonen zunächst mit dem Angriff zögerten, nutzte er die Zeit zu einer grundsätzlichen
Reorganisation des römischen Militärs. Diese Marianische Heeresreform bedeutete die Abkehr vom
Prinzip des Milizheeres und die Hinwendung zu einer gleichmäßig bewaffneten und ausgebildeten
Berufsarmee. Mit den Schlachten bei Aquae Sextiae und Vercellae 102 bzw. 101, in denen die Kimbern und Teutonen besiegt wurden,
bestand diese neue Armee ihre Bewährungsprobe.
Marius, der nach diesem Erfolg als Retter Roms gefeiert wurde, hatte seit 104 ohne
Unterbrechung das
Konsulat bekleidet und stieg für kurze Zeit zur beherrschenden Figur der römischen
Innenpolitik auf. Nach einem schweren
Konflikt mit dem Senat Ende des Jahres 100 begann seine
Stellung jedoch zu wanken. Marius blieb eine einflussreiche
Persönlichkeit, musste aber während des folgenden Jahrzehnts einen schleichenden Machtverlust hinnehmen. Mit dem Beginn des Bundesgenossenkrieges im Jahre 91 trat er nochmals ins Rampenlicht. Sein Wirken in den folgenden Jahren trug entscheidend zum
Ausbruch des
Bürgerkrieges bei.
Universal-Lexikon.
2012.
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